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Wir sehen auch zwei Arbeiten über Annette Kolb mit der für sie so unvermeidlichen und charakteristischen Kopfbedeckung.
Eine zurückhaltende weiche Strichführung, plastische Wirkung und sprechender Ausdruck zeichnen diese Kunst aus, die mehr bedeutet als ausschließlich wiedergegebene Ähnlichkeit.

Unmittelbar spricht der Mensch auch aus den plastischen Arbeiten der Künstlerin. Eine Steinplastik mit dem Titel "Meine Mutter" vermag zwischen der Bildhauerin und der Malerin am besten zu vermitteln. Die in Bronce gegossene Plastik "Flüchtlingsfrau" verobjektiviert am erschütternden eigenen Erlebnis der Kriegs- und Nachkriegsjahre die Leiden und Nöte der Menschheit, welche nach Überzeugung der Künstlerin immer auch des Trostes durch die Kunst bedarf.

Gerade jetzt steht Marietta Merck eine weitere Reise nach Griechenland bevor. Wie sie sagt, will sie "vor Ort" arbeiten, worunter sie verstehe, die Landschaft als Lebensraum immer wieder zu erkennen, und die Menschen vor ihrem originalen Hintergrund jeweils neu zu erleben und im Bild wiederzugeben.

Das Interview bereitet Frau Merck, die das Ranmpenlicht breiter Öffentlichkeit nicht kennt und eigentlich auch nicht sucht, einige Mühe. Dennoch ist das ursprüngliche Idiom ihrer Darmstädter Geburtsstadt, dem wir bei unseren Künstlerbesuchen oft begegnen, auch hier unverkennbar.
Erst auf dem Weg zum Autobus spricht sie, jetzt ganz privat, wieder vollkommen gelöst.