Impressionen vom Besuch.
Freundlich erwartet Marietta Merck unseren
Besuch.
Sie, die ihr beachtliches Alter selbst zu übersehen
scheint, führt uns in das von ihr bewohnte Appartement
des Wohnstifts in der Münchner Entenbachstrasse.
Es ist keine typische
Künstlerklause,
die wir betreten. Wir befinden uns in zwei mit Geschmack
eingerichteten Räumen, die vorwiegend geprägt sind
durch die von der Künstlerin selbst gemalten Bilder.
In diesen überwiegen vitale "erdige" Farben;
die Motive der Ölbilder sind statisch geordnet; ihre
Themen suchen die urspüngliche Natur, die noch nicht
verstellt ist von den Auswüchsen der Zivilisation.
In ihrem Arbeitszimmer
zeigt uns Frau Merck Aquarelle und Arbeiten in Tempera.
Wir sind erstaunt, bei diesen Techniken auch weichere "impressionistische" Ansätze
zu finden. Heitere Stimmungen, schalkhafte Szenen vermitteln
sich jetzt dem Betrachter.
Aus den Federzeichnungen sprechen klare
und sparsame Linien zu uns, die deutlich sind und nur
Wesentliches und Wichtiges vermitteln wollen. Bei den Zeichnungen
mit Bleistift treten Portraits bedeutender Persönlichkeiten
hervor, wie etwa von dem Maler Hans Gött und von
Ina Seidel, der Dichterin. >> weiter
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