Dieses Interview wurde am 3. Sept. 1980
von einer Gruppe junger Menschen eines
Gymnasiums aus Butzbach (Hessen)
mit Marietta Merck geführt.
     
 
|
|
|
|
|
|
|
   
 

Ina Seidel, ebenfalls im vorgerückten Alter von über achtzig Jahren, verfügte im Gegensatz zu Annette Kolb eher über ein skeptisches Naturell.
Obgleich ich bei meiner Annäherung zu ihr eine langjährige kollegiale, ja freundschaftliche Verbundenheit mit ihrem Neffen in Anspruch genommen hatte, wollte sie der Sache doch erst einmal auf den Grund gehen. Ich mußte ihr Proben meiner Arbeitsweise zusenden, damit sie einen Eindruck in meinen "Stil" nehmen könne. Mit ihrer bald erfolgten Zusage hatte ich meine Probe bestanden. Glücklich fuhr ich nach Starnberg, um Ina Seidel zu zeichnen.

Arbeitsgemeinschaft:
Offensichtlich haben Reisen in Mittelmeerländer Ihre Kunst stark beeinflußt. Dies geht aus vielen Ihrer Arbeiten hervor. Was verbindet Sie innerlich mit diesen Regionen?

Merck:
Die vielfach noch unverstellte Landschaft zieht den Maler immer wieder an. Die zu ihr gehörenden Menschen sprechen durch ihre Erscheinung, durch ihren Blick: Dies will ich bewahren, wenn ich es nur könnte!