Ina Seidel, ebenfalls im vorgerückten
Alter von
über achtzig Jahren, verfügte im Gegensatz zu Annette
Kolb eher über ein skeptisches Naturell.
Obgleich ich bei meiner Annäherung zu ihr eine langjährige kollegiale,
ja freundschaftliche Verbundenheit mit ihrem Neffen in Anspruch genommen hatte,
wollte sie der Sache doch erst einmal auf den Grund gehen. Ich mußte ihr
Proben meiner Arbeitsweise zusenden, damit sie einen Eindruck in meinen "Stil" nehmen
könne. Mit ihrer bald erfolgten Zusage hatte ich meine Probe bestanden.
Glücklich fuhr ich nach Starnberg, um Ina Seidel zu zeichnen.
Arbeitsgemeinschaft:
Offensichtlich haben Reisen in Mittelmeerländer Ihre
Kunst stark beeinflußt. Dies geht aus vielen Ihrer
Arbeiten hervor. Was verbindet Sie innerlich mit diesen Regionen?
Merck:
Die vielfach noch unverstellte Landschaft zieht den Maler
immer wieder an. Die zu ihr gehörenden Menschen sprechen
durch ihre Erscheinung, durch ihren Blick: Dies will ich
bewahren, wenn ich es nur könnte!
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